Was hilft gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?
Kundendienst PRO LIFE | Rückenschmerzen | 15. April 2019
Fast keine werdende Mutter bleibt im Verlauf der Schwangerschaft von Rückenschmerzen verschont. Durch den wachsenden Bauch verschiebt sich der Körperschwerpunkt. Dieser Umstand begünstigt das Entstehen von Rückenschmerzen.
Doch nicht nur die Verschiebung des Schwerpunktes, sondern auch eine falsche Haltung kann zu lästigen bis schmerzhaften Rückenschmerzen führen. Achten Sie auf eine gerade und aufrechte Haltung und vermeiden Sie ein Hohlkreuz.
Zudem dehnen sich hormonbedingt Ihre Bänder und Muskeln und sorgen, im Zusammenspiel mit dem zunehmenden Gewicht von Bauch und Brüsten, zu einer zusätzlichen Belastung für Ihren Rücken.
Kann man dem Entstehen von Rückenschmerzen vorbeugen?
Ja. Zwar nicht immer, aber meist ist durch eine konsequente Entlastung des Rückens und dem Befolgen von ein paar grundlegenden Regeln die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie schmerzfrei durch den Tag kommen.
Tipps zur Vorbeugung von Rückenschmerzen
Sorgen Sie sowohl beim Sitzen als auch beim Gehen für eine gerade und aufrechte Haltung. Die Rückenbelastung (Fehlbelastung) ist ein entscheidender Faktor beim Entstehen der lästigen Schmerzen. Machen Sie auf keinen Fall ein Hohlkreuz, da sonst Rückenschmerzen vorprogrammiert sind.
Stehende Tätigkeit (längeres Stehen an Ort) belastet den Rücken. Gehen Sie ab und zu ein paar Schritte. Sollten dies nicht möglich sein, hilft ein kleiner Fussschemel. Stellen Sie zur Rückenentlastung abwechselnd ein Bein auf diesen und führen Sie dazu ein paar einfache Dehnübungen (Ihr Arzt oder Ihre Ärztin berät Sie gerne, was erlaubt/nicht erlaubt und wirksam ist) aus.
Bei einer sitzenden Tätigkeit hilft der Einsatz eines Fussschemels ebenfalls. Und stehen Sie, wann immer möglich auf und gehen Sie ein paar Schritte.
Das Heben von Lasten sollten Sie während der Schwangerschaft tunlichst unterlassen. Sollten Sie trotzdem einmal einen leichten Gegenstand heben müssen, gehen Sie dabei in die Knie. Diesen Rat bitte auch bei ganz leichten Gewichten beherzigen.
Der Besuch eines Frei- oder Hallenbades ist eine Wohltat für Ihren Rücken. Durch die Wasserverdrängung erhält Körper Auftrieb. Lassen Sie sich auf dem Rücken im Wasser treiben und entspannen Sie sich dabei. Dies sorgt für eine wohltuende Rückenentlastung. Verzichten Sie auf die Benützung von Whirlpools, da während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Pilz- und Vaginalinfektionen besteht.
Der Einsatz eines Stillkissens oder eines sogenannten Seitenschläferkissens sorgt bei Seiten- oder Rückenschläferinnen für eine komfortable Schlafposition und einen erholsamen Schlaf.
Ein kurzer Spaziergang (auf bequemes Schuhwerk achten) lockert die Muskulatur und beugt Rückenschmerzen vor.
Massagen entkrampfen die Rückenmuskulatur ebenfalls. Benützen Sie dazu ein wohlriechendes Massageöl. Mandel-, Jojoba- oder Weizenkeimöl eignet sich perfekt dazu und pflegt gleichzeitig auch noch Ihre Haut. Spannen Sie dafür Ihren Partner ein und geniessen Sie die wohltuenden Streicheleinheiten.
Während der Schwangerschaft ist es unerlässlich, einen gutsitzenden BH zu tragen. Oftmals entstehen Rückenschmerzen durch die Verwendung eines unpassenden Modells, welches die Brust nicht optimal stützt. Suchen Sie ein Fachgeschäft auf und lassen Sie sich beraten.
Rückenschmerzen können Sie nicht immer vorbeugen. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie Sie ihnen auf natürliche Weise begegnen können
Ein warmes (nicht heisses!) Bad regt die Durchblutung an, entkrampft und verhilft zu einer wohltuenden Entspannung der strapazierten Rückenmuskulatur. Unterstützt wird dieser Effekt durch die Beigabe eines geeigneten Badeöls. Lavendel beruhigt und entkrampft. Rosmarin, Melisse oder Baldrian helfen zusätzlich bei Einschlafproblemen. Damit die Öle nicht als Fettfilm auf dem Badewasser schwimmen, mischen Sie diese vorgängig mit einem Glas Milch, bevor Sie es ins Badewasser geben. Achten Sie auf eine gemässigte Wassertemperatur (maximal 38 Grad), damit Ihr Kreislauf nicht übermässig belastet wird und der Blutdruck absinkt. Bei Venenproblemen (Krampfadern u. ä.) ist eine Maximaltemperatur von 36 Grad angezeigt.
Lassen Sie sich den schmerzenden Rücken mit einem entspannenden und krampflösenden Öl massieren. Geeignet dafür sind beispielsweise Arnika, Kampfer, Eukalyptus, Rosmarin oder Lavendel. Prüfen Sie vorgängig in der Armbeuge die Verträglichkeit und beginnen Sie mit der Massage erst am Folgetag (falls keine Hautirritationen aufgetreten sind).
Legen Sie ein angewärmtes Heublumensäckchen oder ein Kirschsteinkissen auf die schmerzhafte Stelle. Auch das Auflegen einer warmen (nicht heisse!) Bettflasche unterstützt die Schmerzlinderung.
Leichte Bewegung kann Rückenschmerzen lindern. Ein Spaziergang bringt Sie auf andere Gedanken und lenkt von den Schmerzen ab.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn sie unter übermässig starken oder langanhaltenden Schmerzen leiden. Dies gilt auch für den Fall, dass Sie Schmerzen im Bereich des Ischias-Nervs verspüren. Sollten diese auch noch ausstrahlen, ist das umgehende Aufsuchen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin angezeigt.
Egal wie stark die Rückenschmerzen sind; greifen Sie NIE, ohne vorgängige Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, auf Schmerzmedikamente (auch selbstgekaufte) zurück!
Beugen Sie, wann immer möglich, Rückenschmerzen vor. Dies gilt besonders für diejenigen unter Ihnen, die bereits wissen, dass Sie zu Rückenschmerzen neigen.
