Listeriose – Vorsicht in der Schwangerschaft
Kundendienst PRO LIFE | Listeriose | 3. August 2018
Listerien sind Bakterien, die bei Tier und Mensch eine Infektionskrankheit auslösen können. Die Erreger sind hochansteckend. Beim gesunden Menschen verläuft die Infektion meist unbemerkt und ohne Folgen. Nicht jedoch bei Schwangeren, Neugeborenen, Kleinkindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Diabetes mellitus, Krebspatienten u. ä.).
Ein Übertragen der Bakterien geschieht häufig durch verunreinigte Erde bei der Gartenarbeit. Eine Lebensmittelinfektion durch verdorbene oder verschmutzte Lebensmittel ist sekundär.
Besonders gefährdete Lebensmittel sind beispielsweise Rohmilch und Rohmilchprodukte, Butter, selbstgemachte Mayonnaise aus rohen Eiern, roher Fisch, Geflügel, Rohwürste (wie z.B. Salami) und pflanzliche Lebensmittel (wie vorgeschnittener Salat).
Erhitzen der Milch (Pasteurisierung) tötet die Listerien ab. Lebensmittel sollten für mind. 2 Minuten bei mind. 70°C erhitzt werden. Listerien können sich im Kühlschrank vermehren und überleben den tiefgefrorenen Zustand unbeschadet.
Schwangere haben etwa ein 12-fach erhöhtes Risiko an Listeriose zu erkranken. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Benommenheit, Erbrechen, Bauchschmerzen und/oder Durchfall. Unentdeckt kann Listeriose zu Meningitis, zentralnervöse Störungen wie Lähmungen, Missbildung des Fötus oder sogar zu einer Fehlgeburt führen. Im 3. Trimester ist das Risiko für eine Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene besonders hoch.
Um einer Ansteckung durch Listerien in der Schwangerschaft zu vermeiden, empfiehlt es sich auf nachfolgende Prophylaxe-Punkte zu achten:
Gemüse und Früchte vor dem Verzehr gut waschen.
Wenn möglich alle Lebensmittel erhitzen.
Hände vor dem Kontakt mit Lebensmitteln immer waschen.
Keine rohen Lebensmittel zu essen (Sushi, Wurstwaren, Rohmilchkäse, ect.).
Auf Gartenarbeit verzichten oder zumindest Handschuhe tragen. Anschliessend die Hände gründlich waschen.
Mehr Informationen zum Thema «Listeriose, Erreger, Übertragung, Krankheitsbild, Verbreitung und Vorbeugung» finden Sie auch auf der Seite des Bundesamtes für Gesundheit BAG.
Verdacht auf Listeriose-Erkrankung
Umgehender Handlungsbedarf besteht, wenn Sie unter grippeähnlichen Symptomen wie beispielsweise Schüttelfrost oder Durchfall leiden. Kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Anhand einer Blut- oder Stuhluntersuchung kann der Erreger nachgewiesen und mit Antibiotika behandelt werden.