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Anna Marie Meier | postnatale Depression | 13. Juni 2018

Die Geburt eines Kindes ist für die Eltern ein wunderschönes Ereignis. Doch durch die Aufmerksamkeit und Zuwendung die das Kind rund um die Uhr braucht, können sie an ihre Grenzen stossen und die eigenen Bedürfnisse müssen zurückgesteckt werden. Aus Zeitmangel verringern sich die Kontakte zu Freunden und Bekannten. Sie zweifeln, ob sie überhaupt gute Eltern und der Situation gewachsen sind. Als Folge davon ziehen sich viele Eltern voneinander und dem Umfeld zurück.

Die Geburt eines Kindes ist für die Eltern ein wunderschönes Ereignis. Doch sowohl Mütter als auch Väter können an einer postnatalen Depression leiden. PND setzt im Lauf des ersten Jahres nach der Geburt ein und ist nicht zu verwechselt mit der Wochenbettdepression auch Heultage oder Babyblues genannt.

Sowohl Mütter als auch Väter können an einer postnatalen Depression leiden. (Themenbild)

Diese seelischen Krisen können auch Männer treffen. Sie reagieren in dieser Lebensphase häufig mit überhöhter Aktivität und fliehen vor den eigenen Gefühlen. Sie arbeiten mehr und entziehen sich der Auseinandersetzung mit der Partnerin um nicht über ihre Gefühle sprechen zu müssen. Oft fehlt den Männern in ihrer neuen Rolle als Vater ein Gesprächspartner, der ehrlich mit ihnen über das Vatersein redet, der Verständnis zeigt und sie in ihrer veränderten Lebenssituation unterstützt.

Die ersten Anzeichen für eine postnatale Depression können Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche sein. Wissenschaftler gehen davon aus, dass 10 – 15% der frischgebackenen Väter sowie ca. 15% der Mütter unter PND leiden. Interessenverlust und Schlafstörungen prägen den Alltag der Betroffenen. Die Eltern sind überfordert und spüren, dass etwas nicht stimmt. Das Weinen ihres Kindes zehrt an ihren Nerven und die Überbelastung wächst. Die Betroffenen brauchen dringend Hilfe.

Die postnatale Depression (PND) setzt meist kurz nach der Geburt oder im Laufe des ersten Lebensjahres des Kindes ein. PND ist nicht zu verwechseln mit der Wochenbettdepression den sogenannten «Heultagen» oder dem «Babyblues», die direkt nach der Geburt für Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüchen sorgen. Die Wochenbettdepression verschwindet meistens nach ein paar Tagen von selbst wieder und braucht nicht weiter behandelt zu werden. Bei der postnatalen Depression sind die Symptome anders und die Betroffenen schaffen es selten, ohne professioneller Hilfe den Weg aus dieser Krankheit zu finden.

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«Ich schäme mich darüber zu sprechen»

Dieser Hilferuf kam von einer Mutter, die nicht mehr weiterwusste. Irene K. brauchte dringend Hilfe. «Unser Sohn Tim kam vor zwei Monaten auf die Welt. Die Geburt verlief ohne Komplikationen und Tim gedeiht prächtig. Doch ohne Vorwarnung habe ich plötzlich Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüche die ich selber nicht mehr in den Griff bekomme. Es geht mir immer schlechter und ich fühle mich wie benebelt. Ich schäme mich für die negativen Gefühle meinem Kind gegenüber. Warum kann ich mich nicht an Tim erfreuen? Bis jetzt habe ich meine Not gegenüber der Familie verstecken können, doch jetzt halte ich es einfach nicht mehr aus und bauche dringend professionelle Hilfe und Unterstützung.»

Probleme eingestehen und Hilfe organisieren

Die Psychologin, die Irene K. aufsuchte, bestätigte ihr, dass sie an einer postnatalen Depression litt und die Genesung viel Zeit brauchen werde. In den Therapiestunden lernt Irene nun, sich in Zukunft Zeit für sich selber zu nehmen. Dazu gehören gesunde Ernährung sowie genügend Ruhe und Zeit zum Entspannen. Nur so kann sie wieder in einen geordneten Alltag zurückfinden um die Zeit mit ihrem kleinen Sohn zu geniessen. Sie muss lernen, Hilfe von aussen anzunehmen. Eine Familienhilfe wird für die wichtigsten Arbeiten im Haushalt organisiert, damit sich die junge Mutter neue Freiräume und Zeit für Erholung schaffen kann. Doch die zusätzlichen Kosten werden zu einer weiteren Belastung für die Familie, da ihre finanziellen Mittel sehr bescheiden sind.

JEDE SPENDE ZÄHLT

Helfen Sie mit, unverschuldet in Not geratenen Mitgliedern neue Hoffnung zu schenken.
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Die Herzensspende springt ein

Die Anfrage um eine finanziellen Unterstützung für die unerwarteten Ausgaben wurde von unserer Mitarbeiterin seriös geprüft. Die finanziellen Verhältnisse wurden abgeklärt. Es zeigte sich bald, dass die Familie über ein knappes Budget verfügt und sich eine externe Hilfe eigentlich gar nicht leisten konnte. Die Familie braucht Unterstützung, damit die Mutter entlastet wird und den Alltag wieder mit Freude bewältigen kann. So entschieden wir uns, einen Teil der Kosten für die Familienhelferin zu übernehmen. Uns ist wichtig, dass der kleine Tim bald wieder eine gesunde Mama hat.
Nach den ersten Therapiestunden lichtet sich der Nebel im Leben von Irene langsam. Zusätzlich betreuen die Grosseltern Tim zweimal pro Woche für ein paar Stunden. Irene hat sich ein Stück weit ihr altes Leben zurück erkämpft und versucht nicht mehr immer die perfekte Mutter zu sein. Sie freut sich mit ihrem Kind über seine Fortschritte und geniesst ihre Familie.


Die Spendengelder werden ausschliesslich für die Unterstützung von Mitgliedern in Not eingesetzt. Die Personalkosten werden vollumfänglich vom Verein PRO LIFE getragen.

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