«Mobbing unter Geschwistern»
Beratung Herzensspende | Mobbing unter Geschwistern | 21. September 2020
Im Gegensatz zu Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Internet ist Mobbing unter Geschwistern in der Gesellschaft weitgehend ein Tabuthema. «Herzensspende» hat eine junge Frau darin unterstützt, das Geschwister-Mobbing zu erkennen und aktiv anzugehen.
Mobbing gibt es nicht nur am Arbeitsplatz und im Internet, sondern auch unter Geschwistern. Besonders in Familien mit mehr als drei Kindern ist Mobbing keine Seltenheit. In der Gesellschaft wird indes kaum darüber gesprochen. Das mag unter anderem daran liegen, dass Streitigkeiten zwischen Kindern zum Familienalltag gehören. Doch wenn die Schikanen regelmässig vorkommen und über lange Zeit anhalten, sollte genau hingeschaut werden. Denn Wegschauen und Hinnehmen sind ebenso problematisch wie das Mobbing an sich. Das wiederholte einschüchtern, abwerten und demütigen des Opfers ist die häufigste Mobbingform. Ist jemand dem über einen längeren Zeitraum ausgesetzt, kann das langfristig zu sozialem Rückzug, Depression, Angst und antisozialem Verhalten führen.
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«Mobbing? Darauf wäre ich gar nie gekommen!»
Als die Achtzehnjährige bei «Herzensspende» anruft ist sie ganz aufgelöst. Sogleich beginnt sie zu erzählen: Sie sei in der Lehre und wohne, wie ihr älterer Bruder auch, noch Zuhause. Vor drei Wochen habe sie erfahren, dass sie schwanger sei. Das war ein Schock, denn sie sei in keiner festen Beziehung. Gott sei Dank erhalte sie Rückhalt durch ihre Eltern. «So langsam fange ich an, mich auf das Kind zu freuen» meint sie, auch wenn noch viele Fragen offen seien. – Auf einmal fängt sie an zu weinen. Auf Nachfragen der Beraterin erzählt die junge Frau, dass ihr Bruder sie seit vielen Jahren demütige und schikaniere. Er beschuldige sie, das bevorzugte Nesthäkchen zu sein. «Seit er von der Schwangerschaft weiss, sagt er mir bei jeder Gelegenheit, dass ich keine gute Mutter wäre und besser abtreiben solle». Doch das komme für sie nicht in Frage. Auf ein Geschwister-Mobbing angesprochen reagiert die junge Frau erstaunt: «Was? Mobbing? Darauf wäre ich gar nie gekommen!» Sie scheint irgendwie erleichtert. Mobbing wäre auch eine Erklärung für ihr häufiges Kopf- und Bauchweh: sie sind Signale ihrer psychischen und emotionalen Not.
«Herzensspende» hat geholfen, einen gangbaren Weg zu finden
Nachdem sich die junge Frau auch selbst noch über Mobbing informiert hat, meldet sie sich wieder bei «Herzensspende». Die Beraterin nimmt sich gerne und ausreichend Zeit. Nach diversen Telefongesprächen hat die Achtzehnjährige eine bessere Vorstellung davon, was sie möchte und weiss, wo sie sich gezielt Unterstützung holen kann. Sie ist zuversichtlich, dass sie Ausbildung und Schwangerschaft unter einen Hut bringen wird, auch wenn es nicht einfach sein wird. Doch als erstes will sie vorübergehend zu einer Freundin ziehen, um etwas Distanz zu ihrem Bruder zu gewinnen. Mit Hilfe einer Psychotherapeutin wolle sie das Mobbing angehen, sagt sie zuversichtlich und beendet das Gespräch mit den Worten: «Es hat so gutgetan, dass Sie einfach für mich da waren und mich ernst genommen haben. Ganz herzlichen Dank!»
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